Bibliografische Daten
Titel: Ramona Blue
Autor: Julie Murphy
Sprache: Deutsch
Einzelband
Verlag: FJB
ISBN: 9783841440259
Genre: contemporary, lgbt, liebe, selbstfindung 14+
Rezension
Inhalt
Ramona mit dem blauen Haar weiss schon früh, dass sie auf Mädchen steht. Doch in diesem Sommer ist alles anders. Sie verliebt sich in ihre Ferienromanze und dann taucht auch noch ihr Sandkastenfreund auf, für den sie plötzlich auch Gefühle hegt. Was ist hier nur los?
Persönliche Meinung
Enthält leichte Spoiler (sind gekennzeichnet) zu diversen Szenen.
Und wieder einmal ist das ein Buch bei dem ich sehr stark das Gefühl hatte, dass der Autor einfach zu dem Thema etwas sagen wollte, aber grundsätzlich keine Story hatte/wusste. Die Grundidee und schlussendlich auch die Aussage und Botschaft gefallen mir gut, aber das Buch war so langezogen, langweilig und ohne Fleisch am Knochen, dass mir ein Twitter Post auch gereicht hätte. Ich empfand Ramona als eher unsympathische Protagonistin. Sie hat früh gemerkt, dass sie auf Frauen steht und das auch so kommuniziert. Super! Dann taucht aber ihr Sandkastenbuddy von früher auf und sie entwickelt Gefühle für ihn. So weit so gut. Aber das Drama welches dadurch entsteht war einfach nur lächerlich. Sie selbst fragt sich was das soll, was nun los ist, wieso sie Gefühle für ihn entwickelt hat. Ihre Lesbische Kollegin ist supersauer auf sie und allgemein versucht Ramona es sehr lange geheim zu halten. Aber wieso? Ich verstand den Konflikt leider gar nicht. Nur weil sie gesagt hat, sie ist Lesbe, darf sie keine Männer mehr lieben? Nein also bitte, so ein Quatsch. Dann merkt sie halt, dass sie auf beide Geschlechter steht, oder vielleicht wird sie iwan Pansexuell oder was weiss ich, das muss sie ja selber wissen. Wie auch immer, ich hab das Drama nicht verstanden.
Spoiler
Ganz speziell fand ich die Szene wo Ramona, Freddie und ihre Freunde auf einem Privatgrundstück baden gehen und dann prompt erwischt werden. Es stellt sich heraus, dass nur Freddie nicht wusste, was sie taten und der flippt dann auch gleich mal aus, weil er ja schwarz ist, sei das viel gefährlicher für ihn, solche Sachen zu machen. Womit er ja gar nicht mal unrecht hat, aber weder davor noch danach spielt seine Hautfarbe je wieder eine Rolle. Das hat für mich leider den Beigeschmack eines „das bauen wir jetzt da auch noch kur rein um das Thema auch angeschnitten zu haben“. Ich hätte mir in diesem Zusammenhang einfach gewünscht, dass seine Hautfarbe nochmals aufgegriffen wird. Denn scheinbar ist es ihm total bewusst, dass er da ein grösseres Risiko hatte, als seine weissen Freunde. Aber es wird einfach nicht wieder thematisiert. Für mich war dieses 2ausraster“ von ihm demnach einfach etwas fehl in dieser Geschichte und hätte meiner Meinung nach besser in „the hate u give“ gepasst und nicht noch so zwischen die Zeilen dieses Buches.
Auch als Ramona aus heiterem Himmel mit Freddie Schluss macht, mit den Worten: Es passt einfach nicht, du hättest das auch noch gemerkt. LOL? Was laberst du da? Warst du bei allen Szenen davor mit dabei? Das kam ohne Zusammenhang und hat mich demnach total kalt zurückgelassen. Naja, genervt hab ich mich, weil es ein unnötiger Einschub war.
Spoiler ende
Die Schwester war so egoistisch und leider fand ich das Thema Familie hier total schlecht dargestellt. Ramona labert immer von „das ist halt Familie“ „sie ist halt meine Familie“, und irgendwie bekam ich den Eindruck, dass dieses Familienbild schön sein soll. Ich fand es aber schrecklich!
Die Mutter war nur da, damit sie sagen kann „das ist nur eine Phase“, der Vater war überhaupt nicht da, ist aber so ein toller und was ich nicht verstanden habe ist, ob Ramona nun weg kommt aus dem Ort oder nicht?
Und dann...
Mini Spoiler
Als sie sich die Haare abgeschnitten hat…. Und KEINER darauf reagiert? Also dieser Schritt von ihr, war ja mega gross. Eine mega Veränderung. Sie war Ramona Blue, das Mädchen mit den langen blauen Haaren und dann säbelt sie sie ein paar cm kurz? Und dann kommt keine einzige Szene wo irgendeiner darauf reagiert oder sie selber ein Statement dazu abgibt? Klar ist es eine Charakterentwicklung und zwar eine gute, aber so schlecht rübergebracht. Das hat mich echt wahnsinnig enttäuscht.
Spoiler ende
Nun ja, war wohl einfach nichts für mich. Was nicht heisst, dass das Buch schlecht war. Mir war es einfach zu langweilig und hatte ein paar Punkte die mir nicht so flüssig erschienen und ich war mit der Protagonistin nicht auf einer Wellenlänge.
Trotzdem glaube ich, dass das Buch betroffene Personen berühren und auch stärkend wirken kann.
Fazit: ich fand es leider langweilig
Bücher 2/5
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